Leitermaterial, Isoliermaterial, Abschirmungsmaterial, Verseilarten und Füllmaterialien

Leitermaterial

Für das Leitermaterial aus blankem oder metallumhüllten weichen Elektrolyt-Kupfer sind die Anforderungen in DIN VDE 0295 festgelegt. Ausgangsbasis ist ein sauerstoffhaltiger Kupferdraht nach DIN 40500 Teil 4, definiert über das Kurzzeichen E-CU 58 F21 mit einer Leitfähigkeit von mind. 58,0 m/ Ohm mm² bei einer Temperatur von 20° C. Neben verdrillten fein- und feinstdrähtigen Kupferlitzen können bei höchsten Biegebeanspruchungen auch Lahnlitzenleiter nach DIN 47104 eingesetzt werden. Hier werden Lahnfäden und Trägerfäden aus Chemiefasern gemeinsam zu einem hochflexiblen Lahnlitzenleiter kombiniert.

Isoliermaterial

Zur Ummantelung und Isolierung von Kabeln und Leitungen werden thermoplastische Kunststoffe und thermoplastische Elastomere eingesetzt. Das Dielektrikum bestimmt zusammen mit der geometrischen Abmessung des Innen- und Außenleiters die Übertragungseigenschaften (Dämpfung, Wellenwiderstand) und soll die kapazitiven Einflüsse, die auf den Leiter wirken oder vom Leiter ausgehen, möglichst gering halten.

Der Außenmantel schützt unter Verwendung geeigneter Materialien gegen äußere Witterungseinflüsse, Medien und Betriebsstoffe und gewährleistet eine lange Lebensdauer für das Kabel.

Abschirmung

Darunter verstehen wir eine aus gut leitendem Material bestehende Hülle über einer einzelnen Ader, einer Gruppe von Adern oder über alle Adern einer Leitung. Abschirmungen dienen dazu, die Leiter vor dem Eindringen elektrischer Felder zu schützen oder den Austritt elektrischer Störungen aus einer Leitung zu verhindern. Die Schirmung unterstützt die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) und reduziert dadurch elektromagnetische Einstreuungen und Interferenzen auf die signalführenden Leiter oder in die Geräte. Andererseits reduziert die Schirmung auch Streuungen aus dem Kabel oder den Geräten auf die Umwelt. In der Kabelfertigung werden die Geflecht- und die Wendel-Abschirmung aus blanken und verzinnten Kupferdrähten am häufigsten angewandt, aber auch die Umlegung mit leitenden Folien kommt zum Einsatz. Folienschirmungen sind effizienter bei höheren Frequenzen, Geflechts-Abschirmungen hingegen bei niedrigeren. Folien- und Geflechts-Abschirmungen können auch abwechselnd lagenweise verlegt werden.

Verseilarten

Die einzelnen Elemente von Leitungen und Kabeln werden parallel um ein zentrales Element gewunden. Bei den Elementen kann es sich um die Einzeldrähte eines Leiters oder um die Adern oder Gruppen von Adern handeln. Je nach Erfordernis erfolgt das Verseilen der Elemente mit unterschiedlichen Schlaglängen. Entsprechend der Anzahl der Elemente geschieht das in konzentrischen Lagen übereinander.

Es wird immer der für den Kabelaufbau beste Lagenaufbau der Verseilelemente gewählt, um möglichst runde Kabel zu erhalten. Mit Füllelementen werden offene Stellen im Lagenaufbau gefüllt. Ohne Verseilung würden parallel nebeneinander liegende Leiter bei Biegung deformiert – die äußeren Leiter würden überdehnt, die inneren gestaucht werden.

Füllmaterialien

Darunter verstehen wir nichtleitende, aus Isolierstoff (Blindader) oder Textil bestehende Elemente zum Ausfüllen der Lücken im Verseilverband.